Naturschutzgebiet Urseemoor
Das Urseetal
Vom Feldberg über die Raitenbucher Höhe hinweg zog sich einst ein Eisstrom bis nach Unterlenzkirch. In der nachfolgenden Warmphase, dem sogenannten Titisee-Stadium, bildete sich durch Aufstauen an einer Endmoräne der ursprünglich 1,5 km lange und ca. 30 ha große Ursee.
Heute besitzt dieser nur noch eine freie Fläche von ca. 0,32 ha und bildet ein etwa 6,7 ha großes nährstoffarmes Verlandungsmoor mit typischem Schwingrasen. Der Seespiegel liegt auf 835 m ü.d.M, die Seetiefe beträgt bis zu 11 m.
1939 hieß es in einem Gutachten des Landesbeauftragten für den Naturschutz, Hermann Schurhammer,: “Dieser Restsee mit seinem Hochmoor ist allerdings ein landschaftliches Juwel dessen Erhaltung von größter Bedeutung ist.” Mit Verordnung vom 11.10.1940 wurde das Urseegebiet mit 10 ha zum Naturschutzgebiet erklärt.
Leider nahm man die Richtlinien des Naturschutzes in der folgenden Zeit nicht so genau. Bis in die 70er Jahre betrieb die Gemeinde am Ausflussbereich des Sees ihre Mülldeponie. Dies änderte sich dann mit dem gesteigerten Umweltbewustsein. Die Deponie wurde aufgegeben und mit Erdmaterial abgedeckt. In regelmäßigen Abständen werden die Altlasten überprüft.
1992 wurde das Schutzgebiet auf 31 ha erweitert. Heute kann es, mit zum Teil auf der “Roten Liste” stehenden Pflanzen, wie Fieberklee, Moosbeere, Rosmarinheide, Schlammsegge, Sumpfbärlapp und Sonnentau eine Heimat bieten. Einige Wasservogelarten, Libellen und die seltene Kreuzotter haben hier ein Rückzugsgebiet.Im Herbst 2013 wurde für den besseren Einblick der Moorrandgürtel aufgehauen und im Zuge der Straßensanierung nach Raitenbuch eine zweiter Aussichtspunkt zum Urseemoor angelegt, “Urseeblick 2”.
Seit einigen Jahren ist hier wieder der Biber heimisch.
Quellen: Manfred-G. Haderer: Zeitläufe, Kurt Hodapp: Chronik von Lenzkirch