Von Wegekreuzen und Brunnenhäuschen

Die neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren die Jahre der Heimatpflege. Treibende Kraft war der damalige Fachwart für Heimatpflege Paul Heer.

Nach der Restaurierung der Ruine Urach und der vom Verfall bedrohten Säntisblickhütte widmete sich der Verein den Wegkreuzen. Die Hintergrundgeschichte(n) wurden gesammelt und in einem Buch zusammengefasst. Endlich, am Erntedankfest 1998, ist es soweit und der Historiker Manfred-G. Haderer stellt sein Buch "Kreuzgeschichten" vor.

Dann, 1997, geht es an die Sanierung der historischen Brunnenhäuschen im Urseetal. Der verfaulte Dachstuhl wird neu errichtet und mit Schindeln eingedeckt.

Erstmals urkundlich erwähnt sind sie in einem Vertrag vom 21. Dezember 1757 welcher zwischen dem Chirurgius Hans Michael Wiest und dem Pfarrer Josef Sterz geschlossen wurde. Nachdem Hans Michael Wiest für die Rotgerberei Brunnenwasser benötigte und den Pfarrer freundlich um ein solches ersuchte, wie es in der Urkunde heist, wurde ihm von dem Pfarrer auf ein Gutachten des "wohledlen und gestrengen Herrn Rat und Obervogt" versprochen, von dem in seiner Kuchel laufenden Brunnen ein kleines Röhrle voll Wasser zukommen zu lassen und sich ausbedungen:

"Wenn aber und zum Dritten ein Wassermangel sich ereignete, dergestalt, dass ich, der Pfarrer, in meiner Kuchel und zur Unterhaltung der Fisch nicht eine starke Röhre voll Wasser habe, soll er, Wiest, das Wasser so lange mangeln, bis ein solches wiederum in Genüge vom Quell her laufet und sollte er keineswegs berechtigt sein, meinen in der Kuchel und Fischhaus laufenden Brunnen zu schwächeln, viel weniger gar zu nehmen."

Quelle: Manfred-G. Haderer, Zeitläufe

 

Kohlerkreuz am Bühl
Franzosenkreuz auf der Kappeler Höhe
Brunnenhäuschen am Urseebach
Brunnenhäuschen mit Blick nach Lenzkirch